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Nach der Arbeit ging es um 16.31 Uhr mit dem ICE vom Berliner Südkreuz zum Hauptbahnhof in Hannover. Kurz noch den sportlichen Leiter Christoph Kopp begrüßt und dann ins nette Hotel LÜHMANN`S Hotel am Rathaus vom Hauptbahnhof 15 Minuten gegangen. Das private Stadthotel liegt mitten im Zentrum Hannovers. Eine ideale Lage, um Stadtkultur, Straßenkunst, Shopping oder Großveranstaltungen bequem zu Fuß zu erreichen. Den sportlichen Gästen diente das Hotel als Unterkunft für den diesjährigen Hannover Marathon. Das Ambiente und das durchweg nette Personal und ein schönes Doppelzimmer sorgten für drei schöne Tage in Hannover.
Samstag früh noch 30 Minuten kurz am Maschsee und um das Rathaus gelaufen, geduscht, gut gefrühstückt und dann meinen Laufpartner Daniel auf der Marathon-Messe getroffen. Um 12.30 Uhr eine fast zweistündige Stadtrundfahrt genossen, im Anschluss das Sealife und den Botanischen Garten in den Herrenhäuser Gärten besucht und im Zentrum dann nett bei einem Italiener zu Abend gegessen.
Der Wettkampftag:
Nach dem Frühstück den Start zum Marathon vom Hotelzimmer verfolgt und mich auf den Halbmarathon vorbereitet. Allan Kiprono und Fate Tola sind die Sieger des HAJ Hannover-Marathons. Der Kenianer, der vom deutschen Coach Dieter Hogen betreut wird, gewann in 2:09:52 Stunden vor seinem Landsmann Philip Sanga, der nach 2:10:07 im Ziel war. Dritter wurde zeitgleich mit Sanga der Norweger Sondre Moen.
Er brach mit 2:10:07 einen 30 Jahre alten Landesrekord. Der dreifache Hannover-Sieger Luspaho April, der mit 2:08:32 auch Streckenrekordler ist, belegte Rang fünf in 2:11:41.Rahmenwettbewerbe hinzugerechnet, verzeichneten die Veranstalter des Hannover-Marathons 2017 eine Rekord-Meldezahl von gut 22.200 Läufern. Arne Gabius (Therapie Reha Bottwartal) kam bei seinem ersten Marathonstart seit einem Jahr nicht ins Ziel.
Er gab das Rennen nach knapp 33 Kilometern aufgrund von Problemen an der linken Achillessehne auf. Bereits kurz nach der 10-km-Marke hatte der deutsche Marathon-Rekordler (2:08:33 Stunden) den Anschluss an die Spitzengruppe verloren und musste dann weitestgehend alleine laufen. Bei guten, aber relativ warmen Wetterbedingungen (beim Marathon am Start um 9.00 Uhr schöne 7 Grad- um 11.00 Uhr 100% Sonnenschein und 14 Grad) gewann Fate Tola (Eintracht Braunschweig) mit der deutschen Jahresbestzeit von 2:27:48 das Rennen der Frauen. Sie sicherte sich damit auch endgültig die Teilnahme bei der WM in London im Sommer. Mit deutlichem Abstand folgten Nataliya Lehonkova (Ukraine/2:33:20) und Mulunesh Asefa (Äthiopien/2:37:27) auf den Plätzen zwei und drei.
Nicht leistungsfördernd war den Start zum Halbmarathon von 10.30 Uhr auf 11.15 Uhr zu verlegen, damit der NDR beide Läufe von 9.30-12.45 Uhr live übertragen konnte. Für Anfang April war es schon sehr heftig bei 14 Grad und „nur Sonne“ zu starten und zwischen 17 und 19 Grad ins Ziel zu kommen.
Meine Wettkampfvorbereitung verlief sehr gut und auf Grund der „Zubringerwerte“ war eine Laufzeit von einer hohen 1:35-1:39 möglich. Mein Laufpartner Daniel lief bei 6 Grad und Sonne zwei Wochen zuvor im Training mit mir eine 1:50:09 und er hatte das „Zeug“ eine 1:47 oder schneller zu laufen, aber es kam ganz anders. Mehr dazu aber gleich.
Einen überraschenden Sieger gab es bei den parallel zum Hannover-Marathon veranstalteten Deutschen Halbmarathon-Meisterschaften. Philipp Baar (ART Düsseldorf) gewann das Rennen in der persönlichen Bestzeit von 64:57 Minuten vor Hendrik Pfeiffer (TV Wattenscheid/65:09), der sich nach der langen Verletzungspause nun auch über die Halbmarathondistanz erfolgreich zurückmeldete. Rang drei belegte Andreas Straßner (ART Düsseldorf), der nach 66:00 Minuten im Ziel war. Nach einer verletzungsbedingten Pause ist Julian Flügel (ART Düsseldorf) wieder etwas im Aufwärtstrend und auf Kurs in Richtung Düsseldorf-Marathon am 30. April. Er wurde 13. mit 67:24. Bei den Frauen siegte Sabrina Mockenhaupt (LT Haspa Marathon Hamburg) in der deutschen Jahresbestzeit von 70:54 Minuten vor Anja Scherl, die mit 71:09 eine persönliche Bestzeit aufstellte. Rang drei belegte Corinna Harrer (beide LG Telis Finanz Regensburg) in 74:28. Auch bei den Frauen gab es lange Zeit einen Zweikampf, den am Ende Sabrina Mockenhaupt gegen Anja Scherl souverän für sich entschied. „Ich hätte nicht gedacht, dass Anja heute so stark ist. Es war ein hartes Rennen. Ich freue mich sehr über mein Ergebnis“, sagte Sabrina Mockenhaupt, die kurzfristig noch für die Meisterschaften nachgemeldet hatte, nachdem sie in Berlin beim Halbmarathon vor einer Woche bereits Rang acht in 72:11 belegt hatte.
3 ½ Minuten Verspätung im Lauf und 105 Verspätung mit der Deutschen Bahn
Die ersten fünf Kilometer liefen bei mir in 22:44 Minuten noch gut. Bei Kilometer 7 meldeten sich dann meine linke Wade und einen Kilometer später mein rechter Oberschenkel mit einem unschönen Druck. Dennoch durchlief ich die 10 Kilometer-Marke fast geplant in 46:08 Minuten (immer noch auf Kurs unter 1:37). Nur 10 Sekunden langsamer als vor dem Lauf geplant. Aber ich mag bei Langstreckenläufen keine 100%ige Sonneneinstrahlung und als meine Probleme begannen lag die Temperatur schon bei 16 Grad. Ich wurde immer langsamer und das obwohl meine Form doch für mein Alter noch sehr gut war. Es kam kein „Flow“ im gesamten Lauf auf.
Update: In der Nacht merkte ich, dass ich mir einen “fetten” Sonnenbrand beim Wettkampf auf der Schulter “zugezogen” habe.
Die Kilometerzeiten schwankten von 4:27 über 5:06 wieder auf 4:22 und ab Kilometer 15 (1:10:10)kämpfte ich nur noch unter der 5 Minuten Marke zu bleiben, aber zwischen 15 und 18 ohne Erfolg. Dann zwei Mal Cola zu mir genommen, ich überholte sogar einige Halbmarathonis und dachte es läuft wieder, aber meine Laufuhr zeigte mir die bittere Wahrheit mit Laufzeiten von 5:06, 5:00 und die letzten beiden Kilometer ging es dann mit 4:51 und 5:02 (1,1 km) etwas besser.
Meine Daten:
Deutsche Meisterschaften:
759 gemeldete Teilnehmer-625 Finisher-Gesamtplatz 455
Männerwertung: Platz 342 von 425 Finishern- AK 45 Platz 42 von 53
Insgesamt liefen 9123 Teilnehmer den Halbmarathon
Hier die offiziellen Zeiten:
8,7 km | 11:58:21 | 00:40:52 | 40:52 | 04:42 | 12.78 |
10 km | 12:03:38 | 00:46:08 | 05:17 | 04:04 | 14.79 |
Finish | 12:58:10 | 01:40:40 | 54:33 | 04:58 | 12.10 |
Meinem Laufpartner Daniel machten die 100%ige Sonneneinstrahlung und die hohen Temperaturen für Anfang April auch sehr zu schaffen und obwohl er bei Kilometer 10 in 51:30 Minuten noch auf Kurs persönlicher Bestzeit um 1:47 h lag, lief er mit 1:50:08 knapp an einer Zeit unter 1:50 vorbei. Im kommenden Jahr wollen wir im Frühjahr in Wien oder in einer anderen deutschen Stadt über 21,1 km an den Start gehen, mit einer Startzeit um 9.00 Uhr.
Was aber auf der Rückfahrt nach Berlin folgte war „Hardcore“. Unser ICE hatte auf einer Strecke von normal 90 Minuten eine Verspätung von 105 Minuten. Statt 1 ½ Stunden waren wir 3 1/4 Stunden unterwegs. Völlig platt waren wir erst um 21.15 Uhr zu Hause.
Sportlich werde ich jetzt 10-12 Tage regenerieren und dann mich auf die 10,4 km beim BIG 25 vorbereiten.
Meine bisherigen Teilnahmen in Hannover:
1999: 9.Energie-Hannover Halbmarathon (Marathon) – 1:26:06 h (im HM 1539 Teilnehmer-Gesamtplatz 137- M 30 Platz 30)
2000: 10.Energie -Halbmarathon (Marathon) bei bis zu 31 Grad am 14.5.- 1:29:25 h (im HM 3200 Teilnehmer-Gesamtplatz 135- M 30 Platz 33)
2010: Under Armour Lauf 10 km im Tui Hannover Marathon – 41:21 min. (im 10er 1135 Teilnehmer-Gesamtplatz 75- M 40 Platz 11)
2016: Halbmarathon: Platz 1076 1:42:03 h Andrej Woiczik (M45-Platz 172)
2017: Halbmarathon in 1:41:15 h (Brutto)-1:40:40 h (netto)
Lieber Andrej, tolle Zeit von 1:40 h. Herzlichen Glückwunsch.
Schöne Osterfeiertage für dich und deine Familie.
…wieder in Rust unterwegs?
Liebe Grüße Michael
Hallo Andrej!
Da ich Ostern familiär ziemlich eingespannt war, kann ich erst jetzt antworten. Deine Zeit in Hannover ist doch ganz OK; an den Zwischenzeiten sieht man, dass Du zum Schluß verloren hast. Halte es mal mit unserem ehemaligen 100-Km Läufer Wolfgang Dithmer, der sagte, “in der Ruhe liegt die Kraft”.
Deine Anregung zur Pasta-Party hatte ich weitergegeben, aber in der Tat keine konkrete Zusagen bekommen. Am NSF-Läuferabend weden bestimmt einige von uns teilnehmen.
Bis bald – vielleicht heute
Wilfried
Lieber Herr Woiczik,
vielen Dank für diesen schönen Bericht.
„War der Lauf nicht Dein Freund, dann war er Dein Lehrer“
Zeitgleich bin ich in Paris den Marathon gelaufen, allerdings bei 25° Grad.
Dies lasse ich allerdings nicht mehr als Ausrede gelten, weil alle Läufer die gleichen Bedingungen haben und weil es Sportler wie Jan Frodeno gibt.
Bei denen scheinen Hitze und widrige Bedingungen keine Hinderungsgründe für persönliche Bestzeiten zu sein.
Ich bin Paris sehr locker angelaufen und es wurde trotzdem hart bei Kilometer 38…
Nach 3:19 h kam ich zufrieden ins Ziel.
Sportliche und sonnige Grüße
Robert Margerie