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Dubailand- versandete Wüstenträume
Im Jahr 2011 habe ich für Freizeitpark-Welt.de einen Artikel geschrieben, welcher bislang über 20.000 Mal gelesen worden ist. https://www.freizeitpark-welt.de/index_news.php?id=2016
Universal Studios Germany
Die Universal Studios Germany (auch Universal Europe) war ein geplanter, nicht umgesetzter Themenpark-Komplex im nicht realisierten International Entertainment Center (IEC) in Krefeld, Nordrhein-Westfalen.
Beteiligt an diesem Projekt waren Vivendi, ThyssenKrupp, Commerzbank Leasing & Immobilien und die Westdeutsche Immobilienbank.
Im Jahr 2002 wurde bekannt, dass der Stahl- und Maschinenbaukonzern ThyssenKrupp und der zum französischen Mischkonzern
Vivendi gehörende US-Filmkonzern Universal Studios gemeinsam einen Themenpark in Deutschland entwickeln wollten. Das Projekt hatte einen geschätzten Wert von rund einer Milliarde Euro, eine ähnliche Investitionssumme wie im Jahr 2023 Resort Holdings BV (Investindustrial und KKR) von NBC Universal für den Kauf für die PortAventura World forderte. Um das 88 Hektar große ThyssenKrupp Gelände zu entwickeln, wurde das Unternehmen Universal Studios Germany Development GmbH gegründet. Baubeginn war ursprünglich für das Jahr 2003 geplant, und die Eröffnung sollte im Jahr 2005 oder 2006 stattfinden.
Das geplante Gelände befand sich direkt an der Autobahn 44 und umfasste zwei Hotels, einen Wellness- und Wasserpark sowie einen Themenpark, der auf den Filmen von Universal Studios basieren sollte. Darüber hinaus waren Gastronomieeinrichtungen und eine Einkaufsmeile vorgesehen. Es wurde mit etwa 3,5 Millionen Besuchern pro Jahr gerechnet. Der Themenpark allein sollte etwa 3.500 Arbeitsplätze schaffen, während das gesamte International Entertainments Center schätzungsweise 7.000 Vollzeitarbeitsplätze bieten würde.
Warum scheiterte das Milliarden-Projekt?
Die Entscheidung, den geplanten Universal Studios Freizeitpark in Krefeld nicht umzusetzen, hatte mehrere Gründe. Ein wesentlicher Faktor war die interne Umstrukturierung bei Universal selbst.
Zu dieser Zeit befand sich das Unternehmen in einer Phase des Wandels, da das Engagement des französischen Konzerns Vivendi zu Ende ging und der amerikanische Fernsehsender NBC als Ersatz vorgesehen war.
Während dieser unsicheren Zeit war Universal nicht in der Lage, die erforderlichen Verträge zu unterzeichnen. Im Jahr 2003 wartete die Stadt Krefeld, welche alle planrechtlichen Grundlagen geschafft hatte,vergeblich auf eine Bestätigung seitens Universal, die jedoch ausblieb. Das Scheitern der Vertragsunterzeichnung bedeutete das Ende der Planungen für den Freizeitpark, da ohne Universal auch die übrigen Komponenten des Centers kaum Überlebensfähig waren. Nach 2004 unternahm der Filmriese keine weiteren Versuche, sich in Europa niederzulassen. Bis 2021….
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
In den letzten 25 Jahren sind über 50 Freizeitpark-Projekte wie u.a. Universal Studios Germany nahe Krefeld, Universal Studios South Korea, Universal Studios Moskau, Universal Studios India, Universal Studios Zhuhai, Euroworld nahe Berlin (7,5 Milliardenprojekt nahe Berlin am ehemaligen Flughafen Sperenberg), Spreepark Berlin, Paramount Themenparks in Murcia (Spanien) und London nicht in die Realität umgesetzt worden.
2023 wurden neue Pläne bekannt für mindestens zwei Freizeitparks in Europa (bei London und Salou/Spanien), die bestätigt wurden als Universal Destinations & Experiences eine Markenanmeldung bei der zuständigen Behörde der Europäischen Union
EUIPO) vorgenommen hat und ein führender Universal-Mitarbeiter auf der ITB 2024 auf einer Pressekonferenz auch die Pläne für die Standorte Spanien und England bestätigte. Auf Freizeitpark-Welt.de habe ich diesbezüglich bereits seit Herbst 2021 zahlreiche Artikel verfasst.
Vor 2030 wird das Universal UK Projekt sicher nicht eröffnen und bei der PortAventura World wird “nur” ein eigenständiger kleiner Themenpark mit einer erstklassigen IP wie Minions, Jurassic Park (World), Super Mario oder Harry Potter von Universal eröffnet.